USA 2025, 102 Min., OmU, FSK 16, Regie: Clint Bentley, mit: Joel Edgerton, Felicity Jones, Kerry Condon u.a. 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wächst der verwaiste Robert Grainier (Joel Edgerton) in den endlosen Wäldern des amerikanischen Nordwestens auf. Dort verdient er seinen Lebensunterhalt als Holzarbeiter und Bahnbauhelfer, während um ihn herum eine neue, industrialisierte Welt entsteht. Mit harter Arbeit und wenig Besitz führt er ein einfaches Leben, bis er die warmherzige Gladys (Felicity Jones) kennenlernt und mit ihr eine Familie gründet.

Doch bald zwingen ihn lange Arbeitsaufenthalte fern der Heimat und eine tragische Wendung dazu, sein Dasein neu zu ordnen. Auf seiner Reise durch Jahrzehnte voller Umbrüche begegnet Robert Schönheit und Grausamkeit gleichermaßen – im Menschen wie in der Natur. „Train Dreams“ erzählt dabei nicht von historischen Großtaten, sondern vom stillen Reichtum eines scheinbar unspektakulären Lebens, das geprägt ist von Liebe, Verlust und der Anpassung an eine sich ständig verändernde Welt.

Regisseur Clint Bentley („Jockey“) inszeniert mit „Train Dreams“ die Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Denis Johnson. Das Werk erschien erstmals 2002 in The Paris Review und wurde 2011 als eigenständiges Buch veröffentlicht. Bentley schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Greg Kwedar („Sing Sing“). Ziel des Films ist es, ein untergegangenes Stück Americana einzufangen – die Pionierzeit zwischen Holzfällercamps, Eisenbahnbau und dem abrupten Fortschritt der Moderne. Gleichzeitig ist der Film eine Ode an das, was im Alltag oft übersehen wird: stille Würde, Resilienz und innige Bindungen.

Bildquelle: E-Werk, Erlangen